Mit Architekturwettbewerben hohe Baukultur fördern.
Das Areal am Bahnhof Zürich Wollishofen soll als Erweiterung des Quartiers zum belebte Ankunfts- und Verweilort werden. Eine Jury aus externen Fachexpert:innen, Vertretern der Auftraggeber und der Standortgemeinde hat nun das Siegerprojekt aus dem Architekturwettbewerb erkoren.
Die SBB ist einer hohen Baukultur verpflichtet und damit einer verantwortungsvollen Arealentwicklung. Um dieses Ziel zu erreichen, folgen die geplanten Projekte einem klar strukturierten Prozess. Dieser umfasst auch qualifizierte Wettbewerbsprogramme. Zum Beispiel den Architekturwettbewerb für das Bahnhofareal Zürich Wollishofen.
Das schmale und langgezogene Areal am Bahnhof Zürich Wollishofen soll zum belebten und beliebten Ankunfts- und Verweilort werden und das Quartier nach Osten hin erweitern. So lautete die Zielsetzung des Architekturwettbewerbs, mit dem die SBB ein städtebaulich überzeugendes sowie ökologisches und wirtschaftliches Projekt suchte. Gewinner des Wettbewerbes ist das Projekt «Wellenlänge» von Soppelsa Architekten, Sima Beer Landschaftsarchitekten, WMM Ingenieure AG und Raum8vier GmbH. Bei ihrem Vorschlag berücksichtigt das Siegerteam die örtlichen Gegebenheiten und vereint die Ansprüche an Verkehr, Freiraum und Städtebau. Von dieser Aufwertung profitieren die Reisenden ebenso wie die lokale Bevölkerung.
Mit der Überbauung schafft die SBB an bestens erschlossener Lage rund 90 Wohnungen, davon ein Drittel preisgünstig. Für Gastronomie und Verkauf stehen circa 550 Quadratmeter zur Verfügung. Im Untergrund ist eine Tiefgarage mit rund 70 Parkplätzen vorgesehen und für Velofahrende zentral gelegene Veloabstellplätze. Das Projekt wird voraussichtlich ab 2025 realisiert.
Kurz nachgefragt
bei Rico Gugelmann, SBB Immobilien, Gesamtprojektleiter Bahnhofsareal Wollishofen
Was gab den Ausschlag für das Siegerprojekt?
In ihrem einstimmig getroffenen Entscheid lobt die Jury die gelassene Selbstverständlichkeit, mit der das Quartier Wollishofen um ein lokales Zentrum erweitert wird, die starke Identität, die vom neuen Quartier ausstrahlt, ohne das Bestehende zu konkurrenzieren, sowie die Durchlässigkeit, welche zum See hin geschaffen wird.
Das heisst konkret?
Das Projekt «Wellenlänge» schlägt im Gesamten vier Gebäude vor, die in zwei Schritten entstehen. Zuerst wird mit dem leicht zurückversetzten, stadtwärts geplanten Wohnhaus der Bahnhofplatz zu einem ruhigeren und zum Teil gedeckten Quartierplatz erweitert und der zweigeschossige, städtische Kindergarten daran angeschlossen. Gleichzeitig wird im angrenzenden nördlichen Quartier- und Spielpark eine mehrgeschossige Stadtvilla errichtet. Im zweiten Schritt folgt dann die Umgestaltung des Bahnhofplatzes und das Stellwerk wird durch ein neues Gebäude ersetzt. Es entstehen überdachte Bushaltestellen. Der Zugang zur Personenunterführung und den Perrons wird verbessert, ebenso die Verbindung zum See. Das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude bleibt erhalten.
Was passiert mit dem Güterschuppen?
Der Güterschuppen aus dem Jahr 1928 ist ein Zeitzeuge der frühen Elektrifizierung der Eisenbahn und ein Schutzobjekt von kantonaler Bedeutung. Um Platz für die Neugestaltung des Bahnhofareals zu schaffen, wird der Güterschuppen rückgebaut, beim Bahnhof Bauma wieder aufgebaut und dem Dampfbahnverein Zürich Oberland übergeben. In seiner neuen Heimat wird er für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und übernimmt im Rahmen des Projekts «Depotareal Bauma 2020» eine museale Funktion.