Alt neben neu: Historische Bausubstanz als Zeitzeugen.
Einige SBB Areale stehen mitten in der Transformation. So auch das Areal der SBB Werkstätten entlang der Hohlstrasse in Zürich.
Das 42 000 Quadratmeter grosse Areal der SBB Werkstätten entlang der Hohlstrasse in Zürich, das sich von einer Industrieanlage zu einem attraktiven Ort für gewerbliche und industrielle Innovationsbetriebe, Start-up-Firmen und die Kulturszene wandelt. Unter dem Namen «Werkstadt Zürich» entsteht in den kommenden Jahren ein lebendiges Areal für Arbeit und Freizeit, das mit dem angrenzenden Quartier zu einem neuen Stadtraum zusammenwächst. Wichtiger Bestandteil dieser Transformation ist die Synergie zwischen der identitätsstiftenden, historischen Bausubstanz, der öffentlichen Nutzung der Aussenräume sowie der möglichen baulichen Verdichtung.
Bei der Gesamtsanierung und dem Umbau des Magazin- und Lagerhauses in der «Werkstadt Zürich» handelt es sich um einen der ersten grösseren baulichen Eingriffe im Rahmen der stattfindenden Areal-Transformation. Ziele sind eine verbesserte Energiebilanz, der weitgehende Erhalt der denkmalgeschützten Bausubstanz sowie das Erstellen zeitgemässer Verkaufs- und Lagerflächen mit guter Anbindung an den Stadtraum. Unter anderem wurden die Fassaden und Fensteröffnungen gemäss dem Originalzustand von 1911 wiederhergestellt, aber auch ein neuer, offener Durchgang (Aussenklima) anstelle zugemauerter bauzeitlicher Öffnungen geschaffen. Die bestehenden Innenwände als Tragstruktur samt Holzelementen konnten erhalten werden. Das gesamte Dach wurde neu isoliert und Haustechnik und Kanalisation erneuert. Die Heizung erfolgt zentral für das ganze Areal. Sämtliche Eingriffe berücksichtigen mögliche spätere Anpassungen hinsichtlich Erschliessung, Belichtung, Haustechnik und Statik. Zum Einsatz kamen zudem Recycling-Materialien wie Travertinplatten im Durchgang, Lampen im Treppenhaus, Türen, Holzelemente oder ein WC-Boden mit Kirschsteinen.
„Wie bei einem Umbau üblich, kamen viele Details erst während der Bauarbeiten zum Vorschein. Diese zusammen mit den „just in time“ verfügbaren Recycling-Materialien zu einem stimmigen Ganzen zu fügen, das auch die behördlichen Auflagen erfüllt, erforderte Flexibilität und Improvisationsbereitschaft von allen Beteiligten. Ein offener und konstruktiver Austausch zwischen Bauherrschaft, Planern und Behörden führte im Zusammenspiel mit einem hervorragenden Handwerkerteam zum geglückten Resultat, das einige kleine Überraschungen bereithält für das aufmerksame Auge!“, so der Architekt Andreas Haug vom Baubüro in situ.
Im Januar 2021 erfolgte die Übergabe für die Ladeneinrichtung an Boesner (Künstlermaterial, Rahmen, Bücher und Veranstaltungen).