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Bahnhofgastronomie: Für jeden Geldbeutel etwas.

Das Verpflegungsangebot an einem Bahnhof trägt wesentlich zu dessen Identität und Aufenthaltsqualität bei. Neben der Abdeckung eines breiten Kundenbedürfnisses bietet die Bahnhofsgastronomie auch die Möglichkeit, dem Bahnhof einen Farbtupfer zu verleihen – mitunter sogar eine Verbindung zur Region zu schaffen. Das Angebot muss zum jeweiligen Standort passen, es braucht Abwechslung und verschiedene Preissegmente, abgestimmt auf die Bedürfnisse von Reisenden und der lokalen Bevölkerung.

29. November 2023

Nebst vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten ist die Verpflegung an den Bahnhöfen ein wichtiger Faktor, um das Verweilen und den Aufenthalt in den Bahnhöfen attraktiv zu machen. Wir haben Alexis Leuthold, Leiter Bewirtschaftung und Geschäftsleitungsmitglied von SBB Immobilien, zum Interview getroffen.

Alexis Leuthold
Leiter Bewirtschaftung SBB Immobilien

Im Südtrakt im Zürich HB eröffnet im Dezember auch ein neues Fine Dining-Restaurant. Wird die Bahnhofgastronomie nun immer hochpreisiger?

Nein, im Zürich HB gibt es 49 Gastronomiekonzepte und damit verschiedenste Verpflegungsmöglichkeiten, da ist für jeden Geldbeutel etwas drin – von Take-aways über Fast-Food-Restaurants bis hin zum Fine Dining. Uns ist es wichtig, dass wir ein abwechslungsreiches, sich ergänzendes Angebot für unsere Kundinnen und Kunden anbieten. Es soll zum Standort passen und zur Steigerung der Aufenthaltsqualität am Bahnhof beitragen. Wir versuchen, mit einem handverlesenen Mietermix ein einzigartiges Angebot zu schaffen anstelle eines Einheitsbreis.

 

Dann ist der Zürich HB eher eine Ausnahme?

Der Zürich HB bietet sich an für internationale, nationale und lokale Brands. Es ist schön, dass wir mit der Brasserie Süd ein Konzept haben, das die alte Brasserie-Tradition neu interpretiert und das Lokal den Glanz des frisch renovierten Südtrakts hervorstreicht und zudem – wie auch The Counter –von zwei lokal verankerten Gastronomen betrieben wird. Und ja, der Zürich HB ist der grösste Bahnhof in der grössten Stadt der Schweiz. Entsprechend bietet er Platz für eine Vielzahl von unterschiedlichen Angeboten.

 

Wie gehen Sie konkret bei der Gestaltung des Gastronomie-Angebots vor?

Es soll ein abwechslungsreiches, sich ergänzendes Angebot sein. Der Mietzins ist nicht das ausschlaggebende Kriterium. Vielmehr ist es die beste Übereinstimmung mit den Kundenbedürfnissen. Das Geschäftsmodell der Umsatzmiete gibt auch kleineren Playern eine Chance. Denn wenn das Geschäft noch nicht so gut läuft, bezahlt der Betrieb auch weniger Miete.

 

Gibt es etwas, das Ihr gastronomisches Herz höher schlagen lässt?

Mich freut besonders, dass es uns gelingt, an einigen Bahnhöfen auch lokale «Perlen» zu platzieren. Denn mit einem lokalen Gastronomen haben wir die Chance, eine tolle Verbindung zur Region zu schaffen. Das stiftet Identität. Wir wollen daher nicht nur an Gastroketten vermieten. Übrigens: Auch beim Kaffee ist das ein Anliegen. Neben den vielen Möglichkeiten, einen guten Kaffee zu erhalten, gibt es auch ein paar ausgewählte Kaffeeperlen (siehe Story Wie SBB Immobilien eine vielfältige Kaffeekultur fördert). Es gibt auch tolle und innovative Beispiele, wo verschiedene Aspekte in einem Lokal zusammengebracht werden und so ganz gezielt auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden im Bahnhof eingehen. Zum Beispiel freue ich mich sehr, dass mit der Eröffnung der neuen Orell Füssli Filiale in Bern auf derselben Fläche auch der lokale Kaffeeanbieter Adrianos bereits seinen zweiten Standort am Bahnhof eröffnet. Das Konzept verbindet Einkauf und Verpflegung und lädt so zum Verweilen ein.

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