Areale entwickeln

Gemeinsam stark: Arealentwicklung als partnerschaftliche Aufgabe.

In den letzten Jahren hat sich die Gemeinde Risch im Kanton Zug als Lebens- und Wirtschaftsgebiet stark entwickelt und stellt zudem einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt dar. Deshalb will die SBB den Bahnhof Rotkreuz umfassend erneuern und gemeinsam mit der Gemeinde dazu beitragen, das Ortszentrum für die Bevölkerung möglichst attraktiv zu gestalten. Wir haben Simone Schori, Gesamtprojektleiterin bei SBB Immobilien zum Gespräch getroffen.

5. August 2024

Mit dem Bahnhof SBB, dem Bushof und dem «Dorfmattplatz» sowie dem angrenzenden Gemeindezentrum Dorfmatt stellt das Areal Bahnhof Süd einen zentralen und wichtigen Ort für die Gemeinde und ihre Bewohnerinnen und Bewohner dar. Zusammen mit der auf 2031/32 geplanten Eröffnung der Kantonsschule östlich des Bahnhofs entsteht im Zentrum von Rotkreuz ein lebendiges, dichtes, gemischt genutztes und attraktives Quartier mit hervorragenden Mobilitätsverbindungen.

 

Simone, was ist geplant?

Wir wollen den Bahnhof Rotkreuz umfassend erneuern und fit für die Zukunft machen. Das bestehende Bahnhofsgebäude wird durch ein fast 70m hohes Hochhaus und zwei weitere Gebäude ersetzt.

Im Erdgeschoss werden publikumsorientierte Nutzungen wie ein Reisezentrum, ein Kiosk, Dienstleistungsanbieter sowie Verkaufsflächen für Gastronomie, Lebensmittel und Non-Food-Produkte untergebracht. Darüber hinaus stehen über 7000 Quadratmeter für Büros, Bildungs- und Gesundheitsangebote zur Verfügung und es entstehen rund 130 Wohnungen, davon ein Drittel im preisgünstigen Segment.

Der Bebauungsplan wurde im März 2023 von der Rischer Stimmbevölkerung mit grossem Mehr genehmigt. Als nächster Schritt werden Projektwettbewerbe durchgeführt.

Blick vom geplanten Hochhaus der SBB (Baufeld B) auf den neu gestalteten Dorfmattplatz. Bildquelle: berchtoldkrass space&options.

Was bringt der neue Bahnhof?

Mit dem neuen Bahnhof wird das Umsteigen zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln für alle Reisenden barrierefrei, bequemer, sicherer und effizienter. Der verbesserte Bahnzugang fördert den Modalsplit zugunsten des öffentlichen Verkehrs und ist Teil der Arealentwicklung.

Ziel ist es, den Bahnhof und das Bahnhofumfeld als attraktiven Raum mit vielfältigen Nutzungen zu gestalten und einen Mehrwert für den Standort Rotkreuz zu schaffen.

Simone Schori
Gesamtprojektleiterin SBB Immobilien

Wie werden die Interessen der Gemeinde und der Bevölkerung in die Planung einbezogen?

Die SBB-Areale sind naturgemäss zentral gelegen. Entsprechend prägend sind die Entwicklungen für das Ortsbild. Deshalb legt die SBB grossen Wert auf eine hohe Baukultur und pflegt eine prozessorientierte Zusammenarbeit mit Städten, Gemeinden und der lokalen Bevölkerung. Dialogveranstaltungen und ein regelmässiger Austausch von Ideen und Anliegen sind Voraussetzung für eine effiziente Zusammenarbeit mit den Behörden und der lokalen Bevölkerung und letztlich für eine erfolgreiche Planung. Durch die enge Zusammenarbeit können auch Synergien genutzt werden: In Rotkreuz beispielsweise will die Gemeinde das bestehende Zentrum Dorfmatt neu entwickeln und den Dorfmattplatz aufwerten.

Der gleichzeitige Neubau der Kantonsschule und die geplante Erneuerung des Bahnhofs durch die SBB bieten die Chance für eine abgestimmte und sich ergänzende Planung.

Simone Schori
Gesamtprojektleiterin SBB Immobilien

Zum Beispiel wenn es um die Abstimmung von Bauetappen geht oder ganz konkret, wenn durch eine gemeinsame Zufahrt zum Parkhaus mehr Platz für Freiflächen zur Verfügung steht, eine abgestimmte Unterkellerung mehr Pflanzfläche schafft oder die Freiflächen übergreifend und sich ergänzend geplant werden.

Der neu geplante Bushof befindet sich zwischen den Baufeldern der SBB und der Gemeinde in unmittelbarer Nähe zur Kantonsschule sowie dem Sportpark. Bildquelle: berchtoldkrass space&options.

Gibt es auch bei den Projektwettbewerben eine Zusammenarbeit?

Ja. Die Grundlagen für die Projektwettbewerbe wurden gemeinsam erarbeitet. Welche Variante bringt welchen Nutzen für wen? Welche Freiräume gibt es und wie sollen diese gestaltet sein? Wie erfolgt die Abfallentsorgung? Zusammen wurde der ganze Perimeter angeschaut. Die SBB führt für ihre Baufelder einen Projektwettbewerb durch, bei dem die Gemeinde in der Jury vertreten ist und auch der Kanton an die Jurysitzungen eingeladen wird. Umgekehrt ist die SBB in der Jury des Wettbewerbs der Gemeinde für den Dorfmattplatz und das neue Zentrum Dorfmatt. Bei den Wettbewerben der Kantonsschule und dem Sportpark ist die SBB als Gast vertreten. Zudem findet ein monatlicher Austausch zwischen den jeweiligen Projektleitenden und zwei bis dreimal jährlich ein Austausch auf strategischer Ebene statt. Das Siegerprojekt des Projektwettbewerbs der SBB steht übrigens im November 2024 fest – die Gemeinde juriert einige Monate später im März 2025.

 

Zum Schluss noch eine Frage zur Nachhaltigkeit. Wie sieht es damit aus?

Nachhaltigkeit, allen voran natürlich die nachhaltige Mobilität, gehört zur DNA der SBB. Für SBB Immobilien bedeutet dies, dass Gebäude ressourcenschonend und energieeffizient geplant, gebaut und betrieben werden. So macht die SBB im Wettbewerb verbindliche Vorgaben zu den Treibhausgasemissionen in Bau und Betrieb. Dazu wird der Freiraum nach einem Grünraumkonzept geplant, das auf nicht unterbaute Flächen für eine gute Bepflanzung und das Schwammstadtprinzip setzt.

Auch die soziale Nachhaltigkeit ist ein Thema. So sollen zum Beispiel mit gemischten Nutzungen und begrünten Aussenräumen lebendige Orte geschaffen werden, an denen sich Menschen treffen, und austauschen, weil sie sich dort wohlfühlen. Zudem sind Bahnhöfe immer auch regionale Visitenkarten – für die SBB genauso wie für die Gemeinden.

 

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