Kreislaufwirtschaft und BIM für zukunftsfähiges Bauen.
Die Immobilienbranche befindet sich im Wandel, geprägt durch die Einführung von Building Information Modeling (BIM) und die verstärkte Nutzung von wiederverwendbaren Materialien (Re-Use). Ein Beispiel dafür ist das Gebäude X auf dem Werkstadtareal in Zürich. Mit seinen ambitionierten Nachhaltigkeitszielen und innovativen Ansätzen setzt dieses Projekt neue Massstäbe.
Seit 2021 werden Projekte der SBB wie Gebäude X mit BIM ausgeschrieben. BIM ist eine gesamtheitliche Arbeitsmethode. Damit können alle an Planung, Bau und Betrieb beteiligten Partner die notwendigen Informationen erfassen, bearbeiten, prüfen und darauf zugreifen.
Die Nachhaltigkeitsvorgaben für Gebäude X umfassen ressourcenschonende Bauweise, Wiederverwendung von Bauteilen, Langlebigkeit, Anpassbarkeit, Demontierbarkeit, Systemtrennung und Verzicht auf ein vollständiges Untergeschoss. Ein zentraler Aspekt des Projekts, mit einem Richtwert der grauen Energie von von 5kg CO2/m2/a, ist die Nutzung wiederverwendbarer Materialien.
Zur Prüfung der Anforderungen mit der notwendigen Vergleichbarkeit wurde Madaster eingesetzt. Ein Online-Register, welches einen Materialpass erstellt, die Schliessung von Materialkreisläufen und den Übergang zu einer zirkulären Baubranche unterstützt, indem es einen Zirkularitätsindex berechnet, der den Nachhaltigkeitsgrad eines Gebäudes bewertet.
Drei eigens erstelle Materialien wie ausrangierte Fenster, Stahlträger HEB280 und sogar alte Eisenbahnschienen konnten in die Planung eingebunden werden. Eine Herausforderung war die Verknüpfung mit den Materialien, wenn unterschiedliche Masseinheiten gefordert sind, z.B bei Rohren, die in Madaster nur in Volumen und nicht in Länge und Durchmesser erfasst sind.
Das Projekt Gebäude X befindet sich aktuell in der Bauprojektphase. Bei Projektabschluss wird Madaster erneut eingebunden. Dank der digitalen Betrachtungsweise wird der gesamte Gebäudepark als Materiallager angesehen, sodass in Zukunft bekannt ist, welche Baustoffe wo verbaut wurden, wie viel CO2 dadurch gebunden wurde und wann Material recycelt werden kann. Diese Methode ermöglicht eine nachhaltigere Bewirtschaftung und die Wiederverwendung von Bauteilen.
Für alle, die mehr über die neuesten Entwicklungen im Bereich BIM und Re-Use erfahren möchten, lohnt sich ein Besuch der neuen BIM-Webseite der SBB.