Areale entwickeln

Smart City: Die Welt von morgen denken & entwickeln.

Herausforderungen wie Digitalisierung, Dichte, Klimawandel und KI stellen Stadtentwicklung und Raumplanung vor neue, komplexe Aufgaben und bedingen zukunftsfähige Lösungen. Diese können nur vernetzt, interdisziplinär und partnerschaftlich angegangen werden. Vor allem auch bei Arealen in Transformation.

3. August 2023

Wie der Smart City-Ansatz konkret gefördert wird und wie dazu eine Reallabor als Ort zum Vernetzen, Entwickeln, Testen und Erleben entstanden ist, zeigt das Beispiel des Smart City Lab Basel auf dem Areal Wolf. Das Smart City Lab Basel, 2018 initiiert von der SBB und dem Kanton Basel-Stadt, hatte in seiner noch bis Ende 2023 dauernden Laufzeit das Ziel, gemeinsam mit Akteur:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung an innovative Lösungen im städtischen Kontext zu arbeiten – für mehr Lebensqualität und weniger Ressourcenverbrauch. Lösungen auch, die in die Transformation des Areals Wolf vom Güterbahnhof zum smarten, nachhaltigen Stadtquartier mit einfliessen könnten.

Wir haben Salomé Mall, Leiterin Smart City Lab Basel, zum Interview getroffen.

 

In den rund fünf Jahren sind im Smart City Lab Basel über 40 Pilotprojekte realisiert worden. Was war dabei die grösste Herausforderung?

Eine der grössten Herausforderung war ganz generell eine physische Plattform für Smart City Themen zu schaffen, um sie konkret und erlebbar zu machen. Damit einher ging der Aufbau einer vernetzten Community, die gewillt war, Ideen und Know-how zu teilen sowie gemeinsam Lösungen zu entwickeln.

 

Wie sind Sie bei diesem Aufbau vorgegangen?

Wir suchten im Hinblick auf die Transformation des Areals Wolf vor allem Partner:innen aus den Bereichen Citylogistik, Energie, Mobilität und Gebäude. Als Initator:innen stellten wir den räumlichen Rahmen, Formate und Methoden kostenlos zur Verfügung. Die Partner:innen haben Pilotprojekte vorgeschlagen, die von uns und dem Kanton auf Umsetzbarkeit und Potenzial geprüft wurden. So kamen über 40 Pilotprojekte zusammen, welche die Partner:innen auf eigene Kosten umsetzten und weiterentwickelten. Vernetzung und Co-Creation brauchen Engagement, Initiative und insbesondere Raum zum Testen, weil nur zählt, was auch in der Praxis funktioniert. Oder mit anderen Worten, weil das Scheitern und Verwerfen von Innovationen möglich sein soll. Deshalb brauchen Innovationen einen geschützten Raum und gleichzeitig die Öffnung nach aussen, die das Erleben von Smart City-Projekten für interessierte Kreise ermöglicht.

 

Und, hat es funktioniert?

Ja, das Prinzip eines Labs als konkreter Innovationsort ist vielversprechend. Es hat gezeigt, wie wichtig ganzheitliche, siloübergreifende und partnerschaftliche Kooperationen sind, wobei es hierzu einer grossen gegenseitigen Bereitschaft bedarf, basierend auf einem aktiven Community-Building mit entsprechenden Möglichkeiten für Austausch und Empowerment.

 

Der technologische Fortschritt schreitet rasch voran. Zudem ist das «System» Stadt sehr komplex und wandelt sich laufend. Wie zukunftsfähig sind die erarbeiteten Lösungen?

Die Lösungen bieten eine gute Ausgangslage und werden von den Partner:innen in ihren Geschäftstätigkeiten und für deren Weiterentwicklung schon heute genutzt. Auch werden einige Partner:innen auf dem Areal bleiben. Zudem werden innovative Ansätze in die Architekturwettbewerbsprogramme für das Areal Wolf aufgenommen, die voraussichtlich im Herbst 2023 starten. Der Bebauungsplan ist im Frühjahr 2023 vom Grossen Rat des Kantons Basel-Stadt genehmigt worden und rechtskräftig.

Areal- und Stadtentwicklung ist ein permanenter, agiler und partizipativer Prozess, um neuen Herausforderungen zu begegnen und die Lebensqualität auch in Zukunft zu bewahren. Dazu hat das Smart City Lab Basel wesentliche Impulse geleistet.

 

Noch eine letzte Frage: Was war Ihr persönliches Highlight?

Es gab einige Highlights. Für mich persönlich war es vor Ort zu erleben, wie das interaktive Zusammenspiel zwischen Fachleuten, aber auch mit der interessierten Bevölkerung eine ganz neue, partizipative Dynamik auf dem Weg von der Idee zur Innovation gebracht hat.

 

Hinweis:
Als Abschlussevent findet am 29. September 2023, ab 16 Uhr, ein «Tag der offenen Tür» statt, wo das Smart City Lab Basel und seine Projekt nochmals live vor Ort erlebt werden können.

 

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