Wolf Basel: Die Gewinner der Projektwettbewerbe stehen fest!
Das Areal des 1876 eröffneten historischen Güterbahnhofs Wolf bietet aufgrund seiner zentralen Lage und der teilweisen Verlagerung des Güterumschlags ein enormes Entwicklungspotenzial. Die Planung für die Neugestaltung des 16 Hektar grossen Areals erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Kanton Basel-Stadt. Durch eine Blockrandbebauung und neue Grün- und Freiräume entsteht ein lebendiges Quartier, das Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Logistik harmonisch miteinander verbindet.
Grundlage für die Entwicklung des Areals bildet der Bebauungsplan, der im Jahr 2023 rechtskräftig wurde. Dieser sieht eine aufsteigende Bebauung um einen lärmgeschützten Hof, die Integration der historischen Bahngebäude und eine Entwicklung nach dem Prinzip der Schwammstadt vor, die das neue Quartier auf natürliche Weise kühlen wird. Der Güterumschlag im östlichen Teil des Areals bleibt bestehen. Hinzu kommt ein City-Logistik-Hub, der eine umweltschonende Güterverteilung in der Stadt Basel und Umgebung ermöglicht.
Baufeld MF02: Siegerprojekt Janus von ARGE Experience + M—AP.
Aus dem einstufigen und anonymen selektiven Verfahren hat das Projekt Janus überzeugt. Das Wohngebäude Janus zeigt – wie der Projektname schon verrät – zum Hofraum und zum Gleisfeld sein jeweils eigenes Gesicht. Denn in der römischen Mythologie ist Janus der Gott des Anfangs und des Endes dargestellt mit Doppelgesicht. Zur Gleisseite hin entsteht eine Fassade mit horizontalen Streifen und zur Hofseite hin eine, die kleiner unterteilt ist. Die Südfassade passt sich den grossen Bahnanlagen an, während die nördliche Hoffassade einem natürlicheren Massstab folgt.
Das Gebäude spielt mit der Bewegung, schreibt die Jury in ihrem Fazit. Denn der Sockel der Gleisfassade verfügt über zweistöckige Bereiche mit Öffnungen, die in einer dynamischen Abfolge angeordnet sind und so ein Gefühl von Bewegung vermitteln.
Baufeld MF03: Siegerprojekt Binaria von ARGE Parabase GmbH und Confirm AG.
Auf Seiten der Stadt besticht Binaria mit einem metallenen Kleid aus Re-Use-Wellblechen, dazwischen liegen Fensterbänder die mit Akkustikpaneelen zur Lärmsenkung ausgestattet sind. Die vollverglaste Hoffassade lässt Licht in die Wohnungen dringen und die hervortretenden Balkonschichten weisen Pflanzentroge auf.
Die vorgeschlagene Materialisierung und Bauweise mit Re-Use Bauteilen sei überzeugend, so die Jury. Für die Konstruktion des Neubaus sind wiederverwendete und nachwachsende Elemente geplant z.B. besteht die tragende Struktur des Baus aus einem System aus Re-Use-Schienen als Träger, Holzstützen, Re-Use Holzbrettstapel als Platten und vertikalen Kernen aus recycliertem Beton. Eine Primärstruktur, welche hauptsächlich geschraubt oder gesteckt wird, verspricht, auch in Zukunft wiederverwendet werden zu können.
Quartier wird in zwei Etappen realisiert.
Der geplante Baustart für Wolf Basel ist 2027. In einer ersten Etappe werden im westlichen Teil des Areals Wohngebäude erstellt. Parallel dazu wird der Urban Hub (Mittelteil) des Areals entwickelt. Hier bilden öffentliche Nutzungen wie Gastronomie, Sport, Kultur und Dienstleistungen das Bindeglied zwischen Wohnen und dem Gewerbe im östlichen Teil des Areals. In der zweiten Etappe werden dort voraussichtlich ab 2031 Gewerbe- und Dienstleistungsgebäude realisiert.
Neue (Zwischen-)Nutzungen läuten nächste Entwicklungsphase ein.
Damit die neue Identität des Areals möglichst früh durch das umliegende Quartier und Interessierte mitgestaltet und geprägt werden kann, öffnet die SBB das Areal mit einer Zwischennutzung der historischen Lagerhalle LH02. Diese befindet sich gleisseitig in der Mitte des Areals. Ab März wird dort während eines Jahres auf rund 2000 m2 Pickleball gespielt; betrieben durch Union Sport und Pickleball Hub.
Neben der Zwischennutzung stehen im ehemaligen Dienstgebäude Flächen zwischen 10 und 300m2 zur Verfügung, die sich für längerfristige Nutzungen in den Bereichen Kultur, Freizeit und Gastronomie eignen. Interessierte können sich mit ihren Ideen via Onlineformular unter wolf-basel.ch/mieten/ melden.