Zürich Oerlikon: Projektsiegerteam für Hochhaus Regensbergbrücke bekannt.
SBB Immobilien plant ein weiteres Hochhaus im Bahnhofsumfeld und hat dafür einen Projektwettbewerb ausgeschrieben. Erwartet wurde ein gesellschaftlich, wirtschaftlich und für die Umwelt attraktiver Vorschlag zur Bebauung und Gestaltung des Raums zwischen Franklinturm und Regensbergbrücke. Gewonnen hat das «Team Esch Sintzel» aus Zürich.
SBB Immobilien hat in den letzten Jahren beim Bahnhof Oerlikon bereits den Andreas- und den Franklinturm realisiert. Nun ist ein drittes Hochhaus geplant. Das an die Regensbergbrücke angrenzende Areal von rund 3200 Quadratmetern wird mit einem rund 40 Meter hohen Gebäude bebaut. Vorgesehen sind vorwiegend Büro- und Dienstleistungsflächen. Aufgabe des Wettbewerbs war die Planung des Gebäudes und seiner Umgebung. Von besonderer Bedeutung waren dabei die städtebauliche Einordnung des Hochhauses, der Bezug zur Topographie und zu den umliegenden Infrastrukturen (Gleis, Strasse, Trottoir, Parkplätze etc.) sowie die Qualität der Freiräume.
Das Nutzungskonzept sieht publikumsorientierte Flächen auf Strassenniveau und in den acht Geschossen darüber nutzungsflexible Grundrisse für Büro, Bildung und Gesundheit vor. Zudem gilt es, einen qualitätsvollen Aussenraum auf Gleisniveau zu entwickeln, der den Herausforderungen der Hitzeminderung und Entsieglung (Schwammstadt) gerecht wird.
Im Sinne der Klimaziele der Stadt Zürich «Netto-Null 2040» wurden vorbildliche Projekte gesucht, die bei der Erstellung und im Betrieb die Treibhausgasemissionen und den Energiebedarf auf ein Minimum reduzieren. Darüber hinaus ist beim Bau auf die Trennbarkeit und Wiederverwertbarkeit der Materialien zu achten.
Siegerprojekt «Led Zeppelin»
Zur Entwicklung Regensbergbrücke Zürich Oerlikon war ein einstufiger Projektwettbewerb im selektiven Verfahren ausgeschrieben. Im Rahmen der Präqualifikation wurden 10 Generalplanerteams für die Teilnahme am Projektwettbewerb ausgewählt. Die Jury, bestehend aus Fach- und Sachpreisrichter:innen und Expert:innen, hat nun einstimmig das Projekt «Led Zeppelin» des «Team Esch Sintzel» (neu: SERA – Studio Esch Rickenbacher Architektur) aus Zürich als Sieger gekürt.
Das Gebäude besteht aus einem Sockel, der zwischen Gleis- und Stadtraum vermittelt, und einem darüber schwebenden Volumen, das sich in drei stehende, leicht gegeneinander versetzte Scheiben gliedert. Damit reagiert das Projekt auf die gegensätzlichen Welten der logistisch geprägten Gleisebene einerseits und der gewachsenen Stadtebene andererseits. Mit zunehmender Höhe gewinnt der Turm an Autonomie und entwickelt seine selbstbewusste Form aus der Logik seiner inneren Struktur heraus. Im städtebaulichen Kontext ist er somit sowohl Teil der Gleisebene und Vermittler zur höher gelegenen Stadtebene, als auch selbstbewusster Solitär mit übergeordneten Bezügen zu den umliegenden Hochpunkten und Strassenachsen.
Das Siegerprojekt «Led Zeppelin» vermittelt, so die Würdigung der Jury, gekonnt zwischen den unterschiedlichen Ebenen von Bahn und Stadt. Es stellt den Bezug zum Stadtraum und dem städtebaulichen Kontext her und entwickelt gleichzeitig als kraftvoller Baukörper eine eigene Identität und Präsenz. Mit seiner intelligent aus den Rahmenbedingungen entwickelten Struktur und der einfachen inneren Organisation schafft es gut nutzbare flexible Nutzflächen im Inneren und generiert attraktive, öffentliche Stadträume.
Die SBB plant ab der Vorprojektphase den Einsatz der BIM-Methode (Building Information Modeling). Voraussichtlicher Baubeginn ist 2027.
Besuchen Sie die Wettbewerbsausstellung!
- Wann: 12. bis 15. Juli 2024
- Wo: 8. OG im Franklinturm, Hofwiesenstrasse 349, 8050 Zürich
- Öffnungszeiten:
Freitag bis Sonntag: 14.00 bis 18.00 Uhr.
Montag: 11.00 bis 15.00 Uhr.