Was genau wird am Bahnhof Bern um- und ausgebaut?

Wir machen ihn mit verschiedenen Massnahmen attraktiver: Reisende erhalten mehr Platz und kürzere Wege. Die SBB baut eine zusätzliche Personenunterführung, parallel zur bestehenden, mit zwei neuen Bahnhofzugängen am Bubenbergplatz und in der Länggasse. Zudem erhöhen wir die Perrons für einen stufenfreien Zugang zu den Zügen und öffnen die Wand zwischen Gleis 1 und der Stadt, für mehr Licht in Perronhalle und Unterführung.

Unser Partner, der Regionalverkehr Bern Solothurn (RBS), baut zudem einen komplett neuen Bahnhof unterhalb unserer neuen Personenunterführung und die Stadt Bern stellt mit ihrem Projekt sicher, dass Reisende schnell und sicher zum neuen Bahnhof gelangen: Rund um den Bahnhof sind verschiedene bauliche Massnahmen sowie Anpassungen in der Verkehrsführung nötig.

Was ist die grösste Herausforderung bei diesem Projekt?

Es sind vor allem drei Themen: die anspruchsvollen Geologie, die Komplexität des Projekts mit Abhängigkeiten zwischen den Partnerprojekten und die Bauarbeiten unter laufendem Bahnbetrieb.

Was wird sich für die Pendler:innen und die Passant:innen konkret verändern, wenn der Um- und Ausbau abgeschlossen ist?

Reisende erhalten mehr Platz, kürzere Wege, mehr Licht sowie barrierefreien Zugang zu den Zügen  – also allgemein eine bessere Aufenthaltsqualität im Bahnhof. Dies ist sehr wichtig, da der Bahnhof Bern als zweitgrösster Bahnhof der Schweiz eine wichtige Drehscheibe im nationalen und internationalen Bahnverkehr ist.

Der Bahnhof Bern beherbergt auch zahlreiche Geschäfts-, Gastro- und Büroflächen. Sind diese vom Um- und Ausbau tangiert und wenn ja, wie?

Im August 2024 müssen mehrere Läden wegen der Bauarbeiten vorübergehend oder dauerhaft schliessen. Die Flächen von Orell Füssli, Läderach, Hitzberger, Reinhard und K Kiosk weichen der neuen Personenunterführung. An ihrem Standort werden die heutige und die neue Unterführung ineinander übergehen. Orell Füssli hat seine neue Fläche im Galeriegeschoss bereits bezogen, die Bäckerei Reinhard eröffnet Ende August ein Geschäft am neuen Standort im Bahngeschoss. Coop, Chicorée und Rituals werden für die Bauarbeiten vorübergehend bis im Frühling 2025 schliessen.

Zudem entstehen in der neuen Unterführung Mitte sowie im neuen Bubenbergzentrum 10-12 natürlich viele neue Mietflächen.

Du setzt dich täglich mit dem Umbau des Bahnhof Bern auseinander. Was motiviert dich bei deiner Arbeit?

Mein tolles Team und die spannenden und wohlwollenden Kontakte mit Partnern in und ausserhalb der SBB. Zudem der sichtbare Fortschritt im Bauprojekt am Bahnhof Bern sowie das Interesse und die Begeisterung, die das bei den Menschen auslöst.

Auf welchen öffentlich wenig beachteten Aspekt des Projektes möchtest du besonders hinweisen? 

Auf die Komplexität des Gesamtprojektes. Es gibt sehr grosse Abhängigkeiten zwischen unserem Projekt und dem des RBS und vor allem zum laufenden Bahnbetrieb. Man muss sich vorstellen, dass wir unterhalb der fahrenden Züge und Reisenden bauen und nochmal untendran baut der RBS einen komplett neuen Bahnhof…Ausserdem bauen wir mitten in der Stadt und haben kaum Platz für alle nötigen Installationen wie Baucontainer oder Maschinen.

Auf welche Veränderungen freust du dich persönlich am meisten?

Auf die kürzeren Wege beim Umsteigen im Bahnhof Bern und mehr Tageslicht in der Bahnhofshalle.

Gibt es sonst noch etwas, was du erwähnen möchtest?

Besuchen Sie uns am 7. September 2024 auf der Baustelle! Anlässlich des Tages der offenen Baustelle können sie unter anderem durch die bereits im Rohbau erstellte neue Unterführung gehen und mit den Fachleuten vor Ort diskutieren. Alle Informationen finden Sie auf zukunftbahnhofbern.ch.